SuSE Linux 7.x unter Xen (DomU)
Manchmal ist man aufgrund einer Software von Drittherstellern gezwungen, eine ältere Version einer Linux-Distribution einzusetzen, damit man diese verwenden kann. In meinem Fall, war ein SuSE Linux 7.3 zwingend erforderlich. Erfahren Sie hier, wie man ein SuSE Linux 7.x in einer virtuellen Maschine (DomU) unter Xen zum Laufen bringt:
Voraussetzung für eine solche Virtualisierung ist, dass man z.B. eine aktuellere Linux-Distribution einsetzt, die Xen unterstützt. Dies ist bei Fedora Core seit Version 4, bei Red Hat Enterprise Linux seit Version 5, bei SuSE Linux seit Version 9.3 und beim SuSE Linux Enterprise Server seit Version 10 möglich. Daneben muss natürlich der Prozessor Unterstützung für Intels Vanderpool (VT) oder AMDs Pacifica mitbringen, ansonsten ist keine Vollvirtualisierung (HVM), die in diesem Fall zwingend erforderlich ist, möglich.
Die virtuelle Maschine selbst, auch DomU genannt, kann ganz normal mit "xen-vm-install" aus den Xen-Tools erstellt werden, es sind keine besonderen Einstellungen vorzunehmen - abgesehen davon, dass man natürlich "SuSE Linux (other)" beim Typ des Betriebssystems und die "Full Virtualization" bei der Art der Virtualisierung auswählen sollte.
Wenn die virtuelle Maschine nach der Erstellung das erste Mal für die Installation des Betriebssystems startet ist wichtig, dass man nach Möglichkeit den Menüpunkt "Installation - Safe Settings" oder alternativ, wenn ersteres nicht vorhanden ist, "Manual Installation" bei der Boot-CD von SuSE Linux auswählt, weil ansonsten schon kurz darauf das System hängen bleibt (scheinen Probleme mit ACPI zu sein). Was bei mir immer funktioniert hat, war eine grafische Installation mit YaST2; eine textbasierte Installation ist daher nicht unbedingt erforderlich. Die Installation selbst habe ich immer mit VNC durchgeführt, eine gängige Möglichkeit, die Xen anbietet. Aufgrund der unterschiedlichen Tastaturlayouts kann es zu Problemen bei der Eingabe von Sonderzeichen kommen. Abhilfe schafft in den meisten Fällen die Benutzung des Nummernblocks auf der Tastatur (Numpad). Unglücklicherweise fängt z.B. KDE unter Linux diverse Tastenkombinationen ab, daher kann man auch einfach einen VNC-Viewer unter Microsoft Windows verwenden, wenn man sich weder mit KDE noch mit der Konfiguration des VNC-Viewers auseinandersetzen möchte.
Ist der Installationsassistent von YaST2 gestartet, sollte man als erstes mit Strg+Alt+F2 an die Konsole wechseln und mit "fdisk" selbst die Partitionierung der Festplatte vornehmen, da YaST2 scheinbar große Probleme beim Erkennen der Festplattengröße hat - insbesondere, wenn es sich um eine virtuelle Festplatte auf Basis einer Image-Datei handelt. Im Extremfall hat mir das Setup die 4 GB große Image-Datei als 62,9 GB große Festplatte erkannt und die Partitionierung oder spätestens das Installieren der Pakete ging schief. Mit Strg+Alt+F7 kommt man wieder zurück zum grafischen Setup; hier sollte man die Möglichkeit zum Überspringen der Partitionierung nutzen und anschließend hat man die Möglichkeit, die Partitionstabelle neu einzulesen und die Mountpoints festzulegen. Eventuelle Warnungen lassen sich dann getrost ignorieren und die Installation von SuSE Linux 7.x kann wie gewohnt fortgesetzt werden.
Übrigens, wer eine physikalische CD-ROM oder DVD von SuSE Linux 7.3 aus der Dom0 (dem Hostsystem) an die DomU, die virtuelle Maschine, durchgereicht hat, sollte nach der Installation auf der DomU als "root" ein "eject" ausführen, sonst lässt sich die CD-ROM bzw. DVD nicht mehr aus dem Laufwerk entnehmen. Eine alternative Möglichkeit zum Entfernen des Mediums ist das Herauskonfigurieren des CD-ROM- bzw. DVD-Laufwerkes in der Xen-Konfiguration der DomU, dies benötigt dann allerdings einen Neustart der virtuellen Maschine.